Was ist Iridium und wie ist es aufgebaut?

Iridium ist ein weltumspannendes Satellitenkommunikationssystem aus 66 in sechs erdnahen Kreisbahnen angeordneten Satelliten. Die Umlaufbahn befindet sich in einer Höhe von etwa 780 km, wobei sich jeweils elf funktionstüchtige Satelliten und ein Reservesatelliten je eine Bahn teilen. Dadurch kann man mit Iridium im Gegensatz zu anderen Satellitensystemen auf jedem Punkt der Erde telefonieren wenn klare Sicht zum Himmel in alle Richtungen ab einem Höhenwinkel von 8,2° besteht.

Polumlaufende Bahnen der 66 Iridium Satelitten
Polumlaufende Bahnen der 66 Iridium Satelliten

 

An einem Standort mit Objekten, die die Faustregel verletzen, wie zum Beispiel in einer tiefen Schlucht, kann es zu Verbindungsunterbrechungen kommen. In einer sehr tiefen Schlucht, in der nur im Zenit uneingeschränkte Sicht zum Himmel besteht, ist im schlimmsten Fall über 120 Minuten keine Kommunikation möglich, da in dieser Zeitphase kein Iridium-Satellit in Kontakt kommt. Durch die Erddrehung befindet sich nach rund 120 Minuten wieder ein Iridium-Satellit im Zenit.

Die "Beams" der Iridium-Satelliten haben auf der Erdoberfläche einen Durchmesser von ca. 250 km, überdecken sich und stellen so eine reibungslose Übergabe der Gespräche von einem Satelliten zum nächst folgenden sicher. 

Abdeckung der Erdoberfläche durch die Iridium Beams
Abdeckung der Erdoberfläche durch die Iridium Beams

Wie funktioniert das Telefonieren via Iridium?

Bei einem Telefonat setzt sich das Iridium-Telefon mit einem überfliegenden Satelliten in Verbindung. Dieser baut über die benachbarten Satelliten eine Verbindung zu einer der Bodenstationen auf, die dann wiederum das Gespräch in das öffentliche Telefonnetz einspeist. Sobald sich ein Satellit dem Horizont nähert, erfolgt eine Übergabe des Gesprächs an einen nachfolgenden Satelliten.

Gesprächsablauf bei Iridium
Ablauf des Gesprächsaufbaus im Iridium Netzwerk

 

Für die Umrundung der Erde benötigt ein Satellit etwa 100 Minuten, so dass etwa alle 9 min ein neuer Satellit am Horizont auftaucht und die Kommunikation mit dem Satellitentelefon übernimmt. Diese Systemarchitektur erlaubt damit auch dann eine – allerdings nicht mehr unterbrechungsfreie - Kommunikation, wenn der Horizont an einer oder mehreren Stellen z.B. durch einen hohen Berg verdeckt ist. Bei einer Nutzung innerhalb von Fahrzeugen oder Booten empfiehlt es sich daher, eine zusätzlich mietbare Außenantenne (Auto-Kit) zu nutzen um einen optimalen Empfang zu gewährleisten.

In welchen Ländern kann es zu Problemen bei der Nutzung/Einfuhr von Iridium Telefonen kommen?

Nach unseren Kenntnissen ist die Nutzung von Iridium nicht erlaubt in:

  • China
  • Kuba
  • Lybien
  • Indien
  • Nordkorea
  • Sudan
  • Tschad

Nach unseren Kenntnissen kann die Einfuhr von Iridium-Telefonen zu Problemen führen in:

  • Angola
  • Burma/Myanmar 
  • Iran
  • Libyen
  • Nigeria
  • Russland 

Wir empfehlen, sich vor einer Reise bei den jeweiligen Konsulaten/ Botschaften zu informieren, ob Iridium dort genutzt werden darf bzw. eine regierungsseitige Erlaubnis für die Nutzung zu beantragen. Bei Einfuhr und Nutzung in Russland ist eine vorherige Anmeldung notwendig. Weitere Informationen erhalten Sie auf der Website von Iridium.

Diese liste ist ohne Gewähr! Die Einfuhrbedingungen können sich täglich ändern, daher empfehlen wir DRINGEND vor der Einreise mit dem verantwortlichen Konsulat/Botschaft die Einfuhrerlaubnis zu klären.

Ist Iridium nicht pleite?

Iridium ist im Jahr 2000 unter Gläubigerschutz gestellt worden und tatsächlich sah es eine Weile so aus, als ob das Iridium Netz stillgelegt würde. Im Jahr 2001 erfolgte dann ein unternehmerischer Relaunch von Iridium. Es gab danach viele Spekulationen und Unsicherheit bei den Nutzern von Iridium, ob und wie lange sich das System nach der ersten Pleite halten würde. Durch den Einstieg des amerikanischen Verteidigungsministeriums wurde aber eine finanzielle Basis und Teilnehmerbasis geschaffen, die das Unternehmen auf sehr solide Beine stellte.

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